
„Wer euch hört, der hört mich. Und wer euch verachtet, der verachtet mich.“
Was für eine Vollmacht! Wer damit ausgestattet ist, genießt wirklich das Vertrauen seines Auftraggebers, oder? Ob nun ein Verteidigungsminister, der im Auftrag seiner Regierung frei sprechen, handeln und entscheiden darf – ein Richter, der im Namen des Volkes ein Urteil spricht oder ein Standesbeamter, der eine Ehe für gültig erklärt: Gemeinsam haben alle dieses absolute Vertrauen ihres Auftraggebers und eben eine Vollmacht, das zu tun, was ihr Auftraggeber tun würde.
Damit verbunden ist natürlich, dass man Persönlichkeit, ethische Grundsätze, politisches Ziel, eben einfach den Willen des Auftraggebers kennt.
Diesen Satz „Wer euch hört, der hört mich“ sagt nun aber kein UN-Generalsekretär, da müssen wir noch ein paar Stufen höher schauen. Das sagt nämlich Gott selbst. Genauer gesagt, Jesus Christus, der in Lukas 10,16 diesen Worten noch hinzufügt: „Und wer mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ So zeigt Jesus als Sohn Gottes, dass sogar er ein Gesandter ist, der aber nicht nur im Namen Gottes reden und handeln darf, sondern ja auch mit ihm identisch ist: „Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10,30)
Klingt kompliziert? Ist es nicht. Jesus sagt diese Worte, als er seine Jünger in Teams ins Praktikum schickt. Sie sollen von ihm reden. Sie sollen Werbung dafür machen, sich Gottes Herrschaft zu unterstellen und ihm zu vertrauen. Und sie bekommen tatsächlich die Vollmacht, Kranke zu heilen und böse Geister auszutreiben. Da geht es nicht um medizinisches oder psychologisches Wissen, sondern um Kraft und Vollmacht, die nur Gott selbst durch seinen Heiligen Geist geben kann, um Menschen zu verändern und um schon mal ganz klein und kurz etwas von seiner Herrlichkeit in dieser Welt aufblitzen zu lassen.
Wunder haben wir nicht in der Hand. Doch wer Jesus Christus folgt, ist von ihm mit einer Vollmacht ausgestattet, die für ihn sprechen, in seinem Namen für andere beten, Menschen segnen darf. Und da schenkt Gott dann auch ab und an ein Wunder. Das größte Wunder geschieht allerdings immer dann, wenn jemand sich entschließt, diesem Jesus sein Leben anzuvertrauen. Denn die wichtigste Vollmacht eines Christen ist die Vollmacht der Bitte (1. Korinther 5,20): „Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“
Pastor Thomas Schulze
Friedenskirche Uelzen, Ev.-freikirchliche Gemeinde (Baptisten)