Die rechte Speise zur rechten Zeit


Wort zum Sonntag, 08.10.2023 (18. So. n. Trinitatis)

von Pastor Niklas Schilling, ​Ev.-luth. Kirchengemeinden Rosche und Rätzlingen
Niklas Schilling (Foto: Susi Schilling)

In dieser Woche begleitet mich ein Wort aus Psalm 145,15: „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“

Als wir im Kindergarten über Erntedank sprachen, war die rechte Speise schnell klar. Aus Kartoffeln macht man Pommes. Die sind lecker! 
In der Jugendgruppe ist wieder Pizza dran. Die geht immer. 
Dass das Brot eine emotionale Seite hat, merken wir im Seniorenkreis. Kinder der Flucht wissen das noch besser. Das Kratzen am Knust. Hunger reduziert auf nackte Leiblichkeit. Früher war Brot wertvoll. Heute arbeiten Menschen für ein Brot mehrere Tage. Wir hören von Jesu Brotvermehrung. Im Teilen wird alles mehr. 

Wenn ich mit anderen Menschen über Dankbarkeit spreche und wir ins Erzählen kommen, spüre ich, wie reich ich beschenkt bin. Ich kann in den Supermarkt gehen und mir Brot kaufen, Pommes oder Pizza. Einfach so. Ziehe ich heute den grünen Pullover an oder doch den grauen Hoodie? Dazu bin ich dankbar für manche Phantasie, die Gott mir schenkt, die Menschen, die mich lieben und die Liebe, die ich weitergeben kann. Überall, wo Glaube, Liebe und Hoffnung wachsen, da ist Zeit für einen Dank! 

Und ich blicke über den Tellerrand. Vieles darf nicht so bleiben wie es ist! 
Wann ist die rechte Speise zur rechten Zeit? - Für die Menschen, die im Atlasgebirge leben oder in Kutupalong? - In den Sahel-Ländern? - Für asiatische Elefanten? - Für die Schwächsten der Schwachen? - In jedem dunklen Winkel dieser Welt?

Ich bete: Guter Gott, jetzt ist die rechte Zeit!

Pastor Niklas Schilling,
Ev.-luth. Kirchengemeinden Rosche und Rätzlingen