Gefängnis-Seelsorge

Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt Uelzen

Im Mittelpunkt jeder Seelsorge stehen der Mensch und sein Verhältnis zu Gott. Anteil am Geschick des Menschen zu nehmen, ihn ernst zu nehmen, ist die erste Aufgabe von Seelsorge. Gefängnisseelsorge weiß sich dabei dem Auftrag Jesu verpflichtet: „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“

Das Recht auf freie Religionsausübung (Art. 4 GG), auf Gottesdienst und Seelsorge (Art. 140 GG) und das Zeugnisverweigerungsrecht des Seelsorgers (§139 Abs. 2 StGB) bieten den staatlichen Rahmen für die Gefängnisseelsorge.

Altarbild in der JVA Uelzen

Die theologische Grundlage ist der Glaube an Gottes vergebende Kraft, die es Menschen ermöglicht, Verantwortung für ihr Leben und Handeln zu übernehmen, ohne als Person ausschließlich auf eine Straftat reduziert zu werden. Auf dieser Grundlage führt der Gefängnisseelsorger seine Gespräche, die unter dem Siegel der Schweigepflicht und gegebenenfalls des Beichtgeheimnisses stehen.

Die Gefängnisseelsorge steht Menschen aller Konfessionen und Religionszugehörigkeit offen gegenüber und ihre Angebote sind nicht nur für Kirchenmitglieder. Die Gefängnisseelsorge begleitet auch Bedienstete in einem anspruchsvollen und teilweise belastenden Berufsfeld und bietet regelmäßige Gesprächsmöglichkeiten.

Die Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt Uelzen sowie in der Abteilung Lüneburg wird wahrgenommen von dem Seelsorgeteam bestehend aus der katholischen Seelsorge mit Gemeindereferentin Martina Forster und der evangelischen Seelsorge mit Pastor Andreas Kunze-Harper. Das Angebot der Seelsorge beinhaltet:

  • Einzelgespräche
  • Krisenintervention
  • diakonische Aktivitäten (z.B. finanzielle Unterstützung)
  • jeden Sonntag Gottesdienst mit anschl. Kirchencafé
  • jeden Donnerstag Gottesdienst in der Abteilung Lüneburg
  • seelsorgerische Angebote auch für Bedienstete
  • Familienprojekte in Kooperation mit dem sozialen und psychologischen Dienst der JVA
  • Kontakt zu Angehörigen
  • Begleitung der Gefangenen bei familiären Kontakten und bei Ausgängen
  • Advent-Gottesdienst mit Angehörigen/Freunden
  • Musikband mit eigenem Probenraum
  • monatliche Kurse und Kreise
  • Theateraufführungen und Konzerte in der Kirche
  • Öffentlichkeitsarbeit (Zeitungsartikel, Gemeindebriefe, Vorträge, Gottesdienste)
  • Besuche, Vorträge und Durchführungen von Unterrichtseinheiten in Schulen und anderen Organisationen und Gruppen