Kirche mit mir


Wort zum Sonntag, 10.03.2024 (4. So. in der Passionszeit)

von Pastor Matthias Kuna-Hallwaß, ​Ev.-luth. Kirchengemeinden Barum-Natendorf und Ebstorf
Matthias Kuna-Hallwaß (Foto: privat)
Matthias Kuna-Hallwaß (Foto: privat)

An diesem Sonntag sind Kirchenvorstandswahlen. Viele Gemeindeglieder haben schon vorher per Online- oder Briefwahl ihre Stimme abgegeben. Heute ist in vielen Kirchengemeinden die „Urnenwahl“ möglich. Danach werden die Stimmen ausgezählt und die Wahlergebnisse bekannt gegeben. In einigen Gemeinden finden im Anschluss auch noch Wahlpartys statt.

„Kirche mit mir“ – so lautet das Motto der Kirchenvorstandswahl 2024:
Mit-denken, mit-reden, mit-wählen. Schön, wenn Kirche mit dir und mit mir so lebendig ist.

Gleichzeitig steht die Frage im Raum: „Welche Rolle spielt die Kirche im Bewusstsein der Gesellschaft und im Bewusstsein der Menschen? Eine Hauptrolle oder eine Nebenrolle? Oder ist da gar kein Platz mehr zwischen Sportverein und Feuerwehr, zwischen Beruf, Familie und anderen Freizeitaktivitäten?“

Kirche verändert sich. Die Mitgliederzahl wird geringer. Die religiöse Sozialisierung schwindet. Es ist leider nicht mehr selbstverständlich, seine Kinder taufen zu lassen, kirchlich zu heiraten oder kirchlich bestattet zu werden. Bei solchen Wahrnehmungen werde ich manchmal mutlos und ich frage mich: „Wohin führt das?“.

Gleichzeitig bin ich dann aber wieder hoffnungsvoll - für die Kirche hier vor Ort. Es wurden viele Menschen gefunden, die den Satz „Kirche mit mir“ für sich besonders gelten lassen und nun für die Kirchenvorstände kandidieren. Die Gewählten werden sich - einige 3 Jahre, die meisten 6 Jahre - ehrenamtlich für ihre Kirchengemeinde vor Ort einsetzen. Das ist ein großer Schatz, den die Kirche hat und über den ich mich sehr freue!  

Zum anderen denke ich an einen Satz aus der Bibel. Er stammt auch aus einer Zeit des Umbruchs, als es große Veränderungen in religiösen und gesellschaftlichen Vorstellungen gab. Er lautet: „Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird es untergehen; ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten.“ (Apostelgeschichte 5, 38+39)

Ich bin mir sicher: Auch in unseren Zeiten der Unsicherheit wird die Verkündigung der Botschaft Gottes weitergehen. Kirche als Ort, wo das geschieht, wird es weitergeben. Unabhängig von allen Prognosen und unabhängig von dem, was Menschen von der Kirche denken oder über sie sagen. 

Pastor Matthias Kuna-Hallwaß,
Ev.-luth. 
Kirchengemeinden Barum-Natendorf und Ebstorf