Region Nord wird verbundenes Pfarramt

Nachricht 27. November 2025

Um die pfarramtliche Versorgung für die Kirchengemeinden in der Region Nord des Ev.-luth. Kirchenkreises Uelzen sicherzustellen, haben die Kirchenvorstände aller sechs Kirchengemeinden der Region Nord beschlossen, ab dem 1. Januar 2026 eine pfarramtliche Verbindung einzugehen. Im September wurde ein entsprechender Antrag beim Kirchenkreisvorstand eingereicht, der diesem inzwischen stattgegeben hat.

Die Region Nord – was ist das?

Die Drei-Ritter-Kirchengemeinden* in Altenmedingen, Bienenbüttel und Wichmannsburg, die bereits pfarramtlich verbundenen Kirchengemeinden in Himbergen und Römstedt sowie die Gesamtkirchengemeinde Bevensen-Medingen bilden seit vielen Jahren die Region Nord des Kirchenkreises Uelzen und blicken mittlerweile auf eine lange Zeit des gemeinsamen Unterwegsseins zurück.

So wurde mit der Regionalkonferenz bereits ein überregionales Gremium installiert, bei dem Abgesandte aus den Kirchenvorständen und Gemeinden gemeinsam über die Zukunft der Region beraten, um von dort aus neue Impulse zu setzen. Darüber hinaus wurde neben unterschiedlichsten gemeinsamen Gottesdienst-Formaten u. a. auch die Kinder- und Jugendarbeit mit Diakon Thomas Drechsel und Diakonin Julica Boyken und dem dazugehörigen SteuerRat als ein gemeindeübergreifendes Gremium regional aufgestellt.

Zudem ist die Konfirmand*innenarbeit in Gestalt der gemeinsamen Konfirmationsfahrt regional vernetzt. Diakonin Julica Boyken weiß zu berichten: „Als Kinder- und Jugendbüro der Region Nord erleben wir schon jetzt die ersten positiven Erfolge durch die regionale Arbeit. Für die Kinder und Jugendlichen sind nun Aktionen und Maßnahmen möglich, die für die einzelnen Gemeinden nicht möglich gewesen wären. Kinder, Jugendliche und Familien aus den verschiedenen Gemeinden nehmen diese Angebote gerne an.“

Was wurde beschlossen, und warum?

Die „Region“ war eine lose Größe ohne jegliche rechtliche Bindung, die im Kontext der kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen, vor allem aber bei den kirchlichen Zukunftsentwicklungen an ihre Grenzen gestoßen ist. Anstehende Haushaltskürzungen in den Kirchen, demografischer Wandel, kleiner werdende Gemeinden, künftige Vakanzen und Fachkräftemangel werden sich weiter auf die Situation der Region auswirken. Aufgrund dessen wurde die Region von der Kirchenkreissynode mit der Erarbeitung eines Konzeptes beauftragt, mit dem - im Hinblick auf künftig wegfallende Pfarrstellen - die geringer werdende pfarramtliche Versorgung kompensiert werden soll.

Nun tritt in diesem Jahr ein, womit sich ebenjenes Gremium in den vergangenen Jahren beschäftigt hat. Zum Ende des Jahres 2025 wird in der Region eine halbe Pfarrstelle in der Gesamtkirchengemeinde Bevensen-Medingen wegfallen. Mit dem Ruhestandsbeginn von Pastor Hermann-Georg Meyer muss die Vakanz der verbleibenden halben Stelle in der Region kompensiert werden.

„Aufgaben, die bislang von zwei kompletten Pfarrstellen getragen wurden, können dadurch nicht mehr in vollem Umfang fortgeführt werden“, sagt Pastorin Carolin Luck aus Bevensen-Medingen. „Durch die enge Zusammenarbeit der Kolleg*innen in der Region Nord kann zwar manches aufgefangen werden, aber eben nicht alles.“

Pastor Johannes Luck, der wie seine Frau eine halbe Pfarrstelle in der Gesamtkirchengemeinde Bevensen-Medingen versieht, ergänzt: „An vielen Stellen wird es anders weitergehen. Es wird nicht mehr alles Gewohnte bleiben können, doch die veränderten Strukturen eröffnen auch Raum für Neues. Wo eine Lücke entsteht, kann Neues wachsen – vielleicht auch Unerwartetes. Darin liegt eine Chance für die Gemeinden und die gesamte Region, sich auf den Weg zu machen, Neues zu entdecken und andere Formen zu finden, gemeinsam mit Gott in dieser Welt unterwegs zu sein.“

Um die pfarramtliche Versorgung für die Gemeinden zu garantieren, haben die Kirchenvorstände der Region Nord deshalb beschlossen, ein Fundament für die weitere Zukunftsentwicklung zu legen. Im September wurde der Antrag zu einer pfarramtlichen Verbindung beim Kirchenkreisvorstand eingereicht. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Damit sind die Drei-Ritter-Kirchengemeinden, die Kirchengemeinden in Himbergen und Römstedt und die Gesamtkirchengemeinde Bevensen-Medingen ab dem 1. Januar 2026 offiziell pfarramtlich verbunden.

„Wir sind uns bewusst, dass dieser Schritt nur das erste Fundament für die Bewältigung zukünftiger Überlegungen und Herausforderungen ist. Wir sind uns aber sicher, dass wir gemeinsam unterwegs sein wollen und können dabei auf die gute Zusammenarbeit unter den Gemeinden vertrauen“, erklärt Pastor Tobias Heyden.

Was ist eine pfarramtliche Verbindung, und wo liegt ihr Nutzen?

Eine pfarramtliche Verbindung betrifft die pfarramtliche Arbeit und Versorgung der sechs Gemeinden. „Es wird unsere Aufgabe sein, Kräfte zu bündeln und Doppelungen zu vermeiden“, so Pastor Ulf Cyriacks, der bereits die vergangenen 15 Jahre in den pfarramtlich verbundenen Gemeinden Himbergen und Römstedt gearbeitet hat. „Wir können es uns künftig nicht mehr leisten, dass alle für alles in unseren Gemeinden zuständig sind.“ Die Kirchenvorstände, Pastores und Diakon*innen versprechen sich von einem verbundenen Pfarramt auch eine höhere Flexibilität der pfarramtlichen Versorgung im Hinblick auf Seelsorge, Beerdigungen und weitere konkrete Arbeitsfelder. Durch das verbundene Pfarramt ist es möglich, die Seelsorgebezirke und die verschiedenen Aufgabenfelder neu zu ordnen, um die pfarramtliche Versorgung in allen Bereichen der Region zu sichern.

Oft gehen anstehende strukturellen Veränderungen zu Lasten der kleinen Gemeinden. Mit der pfarramtlichen Verbindung ist eine gleichberechtigte Beteiligung und Mitsprache aller Gemeinden sichergestellt. Dies greift beispielsweise bei neu auszuschreibenden und zu besetzenden Pfarrstellen, so wie es jetzt bereits der Fall ist.

Die für die Gemeinden Verantwortlichen schauen zuversichtlich auf die kommenden Entwicklungen. Pastor Renald Morié fasst zusammen: „Die bislang gewohnte Gestalt unserer Kirchengemeinden verändern sich fundamental. Wir nehmen Abschied von Vertrautem, tun dies aber in der Hoffnung, dass auch in diesem Wandel Leben in neuer Gestalt wachsen wird. Kirche hat Zukunft, weil Gott selbst sie immer wieder neu ins Leben rufen wird.“

Pressekontakt:
Tobias Heyden
Pastor in Drei-Ritter-Kirchengemeinden Altenmedingen, Bienenbüttel und Wichmannsburg und Sprecher der Region Nord
Kirchplatz 10 | 29553 Bienenbüttel | Tel.: 05823 952 587 | Mobil: 0176 433 78 780 | tobias.heyden@evlka.de

Johannes Luck
Pastor in Bad Bevensen und Medingen und stellvertretender Propst
Tel.: 05821 976 88 48 | johannes.luck@evlka.de


  • Die Bezeichnung "Drei Ritter" beruht auf den Namen der nach drei Heiligen benannten Kirchen in Altenmedingen, Bienenbüttel und Wichmannsburg, den Rittern Mauritius, Michael und Georg.