„Was bin ich eigentlich?... wert?!“ - So fragt der Liedermacher Heinz Rudolf Kunze, der auch manche Kirchenveranstaltungen begleitet hat, auf seiner neuen CD „Angebot und Nachfrage“.
Seine selbstreflektierenden Fragen nehmen mich, wie jeden von uns, wieder einmal mit in unser eigenes Nachdenken, wenn dort weiter gefragt wird: „Wenn sie laut die Trommel rührten mit vergifteten Parolen, hab ich deutlich widersprochen, oder mich davongestohlen? Hab ich diese Welt an Sinnvollem vermehrt, hab ich meinen Hass gefedert und geteert? Was bin ich wert, wenn es stürmt, wenn es schneit? Bin beim Signal ich zum Aufbruch bereit? Bin bereit meinen Mantel zu teilen und bei den Hilflosen treu zu verweilen? Was bin ich wert vor dem himmlischen Tor? Stehe ich krumm, oder aufrecht davor? Bin ich erstaunt, dass es doch existiert, oder habe ich das schon hier unten kapiert?“
Zu welchen Antworten kommen wir, bei unserem eigenen Überlegen? - Dieser Sonntag nimmt ähnliche Fragen auf, und nimmt uns alle mit, wenn es dort um das Umsetzen der Gebote Gottes in unserem Leben geht. Nächstenliebe, gerechtes Verteilen und Abgeben der guten Gaben Gottes, die 10 Gebote und viele andere Aspekte des christlichen Glaubens kommen ins Blickfeld. Welche Priorität haben sie (noch) für uns, und diese Gesellschaft und Welt?
Da gilt es auch für den christlichen Glauben, der eine ganz praktische Hilfe zum Leben ist: Das schönste Reden nützt nichts, wenn es nicht mit dem Handeln übereinstimmt. Und das Handeln will immer wieder miteinander geübt werden, nicht nur in der Kirche, sondern in allen unseren Lebensbezügen.
Die christlichen Gebote sind „Spielregeln für die Freiheit“, so lernen und üben wir es immer wieder mit den Konfirmanden in den Unterrichten und Freizeiten. Wenn sich alle daran halten, oder zumindest es versuchen, hört jede Selbstherrlichkeit und Rechthaberei auf. Es wird deutlich: Nur zusammen schaffen wir es, Freiheit und Frieden für uns alle zusammen zu gestalten. Ein-sicht in die eigene Irrtumsfähigkeit hilft zu tragenden Kompromissen zum Wohl aller. Dankbarkeit kann wachsen für Vielfalt und Buntheit, die uns allen von Gott geschenkt wird.
„Was bin ich eigentlich? … wert?“ - Und wir kapieren hoffentlich hier unten: Von Gott beschenkte, geliebte und erlöste Menschen, dem wir alles Leben verdanken, das in Ewigkeit nicht aufhört.
Pastor Robert D. Mogwitz,
Ev.-Luth. Christusgemeinden (SELK) in Uelzen und Molzen