Gottes Wort halten


Wort zum Sonntag, 02.11.2025 (20. So. n. Trinitatis)

von Pastor Michael Dierßen, Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri Bodenteich
Pastor Michael Dierßen (Foto: H.-M. Fischer)

Jede Woche hat ein eigenes Motto, das in der Bibel steht. Für die kommende Woche lautet es: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert: Nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8)

Welcher Aspekt spricht Sie an? „Der Herr fordert?“, „Nichts anderes tun, als Gottes Wort halten?“, „Liebe üben?“ oder „Demütig sein vor Gott?“

Bei mir sind es diese beiden – der eine: „Gottes Wort halten“. Ich stelle mir vor, dass ich Gottes Wort in meinen Händen halte wie eine kostbare Perle. Gott gibt mir seine Worte in meine Hände - wenn ich sie zu einer Schale forme, mit der ich schöpfen kann, wenn ich bete. Mit ihm. Für ihn. Weil Gott mir zutraut, seine Worte sorgsam und schützend in meinen Händen halten zu können. Weil er uns seine Worte so anvertraut.

Der andere: „Demütig sein vor Gott“. Ich denke nicht, dass damit gemeint ist, ich solle mich vor ihm ducken. Mich selbst zurückstellen. Bescheiden sein und gefälligst still. Ich glaube vielmehr, dass ich mutig sein Gegenüber in dieser Welt sein soll. Denn ich glaube, Gott braucht mich so: Aufgerichtet sein Wort sicher halten. Es in diese Welt sagen. Es tragen. Bekennen. Um ihm ehrlich und mutig meine Stimme zu geben.

Versuchen Sie es auch mal. Ab jetzt ist dafür schon ein geeigneter Startpunkt. Für die nächste Woche. Für die übernächste. Und künftig auch.

Pastor Michael Dierßen
Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri Bodenteich

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